Das Attentat am OEZ München
2016
Der Täter
Auf den Tag genau, fünf Jahre nach Breiviks rechtsextremen Terroranschlag, am 22.Juli 2016, erntschied sich David Sonboly in München dazu, mit einer Schusswaffe 9 Menschen zu töten, wovon 7 Muslime waren. DerTäter galt als psychisch krank und instabil. Er nahm Psychopharma. Nach Ausgrenzugserfahrungen wollte David S. beweisen, dass er Deutscher war als die Deutschen und litt unter seinem Migrationshintergrund.
Rassistische Motive
Allein die Verehrung des rechtsextremen Massenmörders A.B. Breivik, zeigt deutlich die rassistische Überzeugung von David S. auf. Zudem wurde auf seinem Rechner ein Manifest gefunden, welches von Migrant*innen als Untermenschen und Ungeziefer spricht. Auch in Chaträumen und Foren äußerte sich der Täter auf ähnliche Weise.
Internationales Netzwerk
D. Sonboly war Mitglied eines internationalen Netzwerkes, die sich gegenseitig auf der Spieleplattform Steam radikalisierten. So hatte Sonboly Kontakt zu. W. Atchison, der bei einem Massaker an einer Schule zwei Menschen mit mexikanischen Wurzeln tötete, bevor er sich selbst erschoss. (vgl. Hartleb, S. 34ff, 2020)
Unübersichtliche Lage
München befand sich am Tat des Anschlages in einem besonderen Krisenmodus, da unzählige Notrufe eingingen. Das Lagebild war für die Polizei so unübersichtlich, dass sie zeitweise von mehreren Tätern, wie ein Jahr zuvor in Paris, ausgingen.
Planung
David Sonboly plante die Tat über einen langen Zeitraum. Er lud sogar Freunde in den Mc Donalds am OEZ ein, damit sie bei Beginn des Massakers anwesen wären.
Kritik an den Behörden
Sowohl Ermittelnde, als auch Politiker*innen,weigerten sich, die Tat als rassistisch einzustufen. Nach ihren Ansicht war der Täter lediglich psychisch krank. So wurde die Ermittlung in Richtung eines Amoklaufes geführt, also einer spontanen Entscheidung zu töten. Mit einer jahrelangen Verzögerung mussten die Behörden eingestehen, dass die Tat lange geplant und auf der Plattform Steam lange zuvor angekündigt wurde. Da das bayrische LKA ihre Ermittlungsergebnisse nicht weitergab, wuste auch das FBI nichts von der Vernetzung von potentiellen Einsamen Wölfen und konnte daher Atchison nicht vor der Tat festnehmen (siehe links)
Nach langer gerichtlicher Auseinandersetzung wurde die Tat schließlich als rassistische Tat eingeordnet. (vgl. Hartleb, S. 36ff, 2020)