Reichsbürgerbewegung
Rund 20.000 Personen zählen, laut Verfassungsschutz zu den Reichsbürgern. Die Reichsbürger(*innen)bewegung ist eine vielschichtige Subkultur,die aus Systemaussteiger*innen, Esotheriker*innen, Holocaustleugner*innen, Impfgegener*innen, die ideologisch gefestigt sind. Die Verbindung zwischen den unterschiedlichen Gruppierungen ist die Annahme, dass die Bundesrepublik kein Staat sei, sondern eine GmbH sei. Die Gültigkeit der 4+2 Verträge wird abgesprochen und stattdessen behauptet, Deutschland habe weder Souveränität, noch einen Friedensvertrag. Dieses Umdeuten der Geschichte veranlasst die Reichsbürger*innnen dazu, ihre eigenen Staaten zu gründen, eigene Dokumente, wie Pässe und Führerscheine, zu drucken und für gültig zu erklären. Neben dem Verstoß gegen das Waffengesetz ist ein häufiger Straftatbestand der Reichsbürger*innen, die Weigerung Steuern zu zahlen.
Neben Angriffen auf Polizist*innen und Finanzbeamt*innen, denen die Legitimität abgesprochen wird (Deutschland sei kein Staat), radikalisiert sich die Szene weiter.
Im Dezember 2022 werden 52 Personen festgenommen, 25 davon in U-Haft. Darunter eine Richterin, ehemalige MdB der AfD, sowie Polizisten und KSK Soldaten. Sie hatten geplant, in den Reichstag einzudringen und Politiker*innen als Geiseln zu nehmen, um so einen politischen Umsturz herbeizuführen. Bei den Razzien wurden mehr als 90 Waffen beschlagnahmt.