PEGIDA
Montagsdemonstrationen und Onlineradikalisierung
Vereint vor der Sorge, Geflüchtete könnten Deutschland nachhaltig verändern, trafen sich sogenannte besorgte Bürger*innen Montags ab Oktober 2015 in Dresden, um gegen die Einwanderungspolitik der Bundesregierung, insbesondere Kanzlerin Merkel, zu demonstrieren.
Häufig wird der rechte Politik eher Ostdeutschen zugesprochen. Bei genauer Betrachtung kann das Pegidaphänomen jedoch in allen Teilen der Republik beobachtet werden, insbesondere in der Betrachtung der nachfolgenden Coronaprostesten. Insgesamt konnten die Studien bei Pegidaanhänger*innen in Dresden darstgestellt werden, dass die teilnehmenden Personen sich vom System sozial und kulturell abgehängt fühlen. Dies kann einerseits bedeuten, dass sie nach der Wende unter Verunsicherung und Existensangst leiden, auf der anderen Seite jedoch auch ihr kulturelles Gefüge nach der Wende verloren haben.
Die Angst vor Islamisierung wird häufig als die Angst interpretiert, den eigenen Status und den eigenen Wohlstand in einer unüberschaubaren Welt zu verlieren.
Insgesamt war die Pegidabeweung fremdenfeindlich ausgerichtet und erreichte eine breite Masse, die teils zu 20000 Teilnehmenden bei den Montagsspaziergängen führte. Ihr Initiatior, Lutz Bachmann, wurde wegen Volksverhetzung verurteilt und Pegida seit 2018 vom Verfassungsschutz beobachtet.
Täter von Bombenangriffen auf Moscheen, die Täter der Übergriffe in Freital liefen bei Pegida mit.
Unterstützt wurde Pegida von der AfD, die die Montagsdemonstrationen als eine Möglichkeit sah, PEGIDA als ihre außerpalamentarische Bewegung zu vereinnahmen.
Für Migrant*innen änderte sich mit den Pegidademonstrationen sehr viel: Die Stimmung in Dresden wurde offen feindseelig, so dass viele von ihnen Angst hatten nach Sonnenuntergang rauszugehen. In den Jahren 2015 / 2016 nahmen die Übergriffe auf Migrant*innen, insbesondere in Ostdeutschland, deutlich zu.